11.11.2020

Was Führungskräfte und Mitarbeiter seit März 2020 bewegt…

Seit März 2020 bewegt uns alle fast nur noch ein Thema: die Pandemie. Auch mir begegnet im Coaching das Thema häufig. Die Arbeitswelt hat sich extrem verändert und diese Veränderungen werfen eine Menge Fragen auf. Welche Assoziationen haben Sie, wenn Sie an die häufigsten Fragen in diesem Jahr denken? Mit Sicherheit begegnen uns identische Fragstellungen, auf die ich heute eingehen möchte.

Was Führungskräfte und Mitarbeiter seit März 2020 bewegt…

Das höre ich von aktuell von vielen Führungskräften

  • Kann ich das online besprechen? Das muss man doch im persönlichen Gespräch klären, oder? Was meinen Sie?
  • Wie kann ich sichergehen, dass meine Vorgaben auch im Online-Meeting bei allen Mitarbeiter*innen ankommen?
  • Ein Meeting jagt das nächste. Jetzt merke ich, wie unnötig das ist. Wie ändere ich das?
  • Um meine Präsenz zu zeigen, stand meine Bürotür bisher immer offen und ich bin jeden Morgen den Flur entlang gelaufen. Wie zeige ich im Homeoffice mein Präsenz?
  • Wozu sollte ich virtuelle Stand-ups machen? Das hat es bei mir früher auch nicht gegeben.
  • Herr M. taucht ab. Wie bekomme ich ihn wieder zu fassen?

Diese Liste ließe sich noch beliebig lange fortsetzen und sie zeigt, dass trotz der monatelangen Test- und Alltagsphase des Homeoffice immer noch viele Unsicherheiten bestehen. Gerade im direkten Umgang miteinander. Und diese Beispiele sind nur Fragen von Führungskräften. Dabei haben auch die Mitarbeiter viele Fragen. Hier ein paar Beispiele:

  • Im Homeoffice arbeite ich viel konzentrierter als im Büro. Das sieht man auch an den Ergebnissen. Trotzdem muss ich mir noch Sprüche anhören wie: Hast du nebenbei auch den Rasen gemäht?
  • Angeblich ist der Arbeitsaufwand nicht gestiegen! Aber was bitteschön machen die anderen, wenn ich im Homeoffice mittlerweile 10 Stunden pro Tag arbeite?

Welche Antworten gibt es?

Sie sehen, auch unter den Mitarbeitern herrscht eine Menge Unsicherheit.  Aber was können wir tun, um diese Unsicherheiten in den Griff zu bekommen? Wie sorgen wir für mehr Klarheit und Transparenz in dieser geradezu undurchsichtigen Zeit? Klar, es gibt nicht die eine, universelle Antwort auf all diese Fragen. Das wäre auch zu leicht. Aber wenn ich mir diese Problematik ganz genau ansehe, um zu erkennen, um was es wirklich geht, dann frage ich mich: Was hält gerade die Führungskräfte davon ab, nachzufragen?

Wo liegt das Problem, kritische Themen auch online zu besprechen? Wird es besser, wenn ich das wochenlang aufschiebe, bis ich die Möglichkeit zum Präsenzgespräch habe? Staut sich dann nicht noch mehr an? Die offene Bürotür und der morgendliche Gang über den Flur sind sichtbare Zeichen der Offenheit und der Ansprechbarkeit. Aber kommt es nicht viel mehr auf die innere Haltung an? Sind wir selber innerlich offen und gesprächsbereit, auch bei kritischen Themen, öffnet sich die virtuelle Bürotür von ganz allein.

Also gehen Sie über den virtuellen Flur, öffnen Sie die Bürotür und verändern Sie Ihre innere Einstellung zu mehr Gesprächsbereitschaft. Denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Die aktuelle Situation mit Homeoffice und virtuellen Meetings wird wohl nicht vorübergehend sein, sondern voraussichtlich zur Normalität werden. Das bedeutet, wir sind jetzt alle in der Testphase und testen heißt, herausfinden was geht, statt warten und dann feststellen, dass irgendwann nichts mehr geht.

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